Einfach zum Urlaubsort fahren kann jeder, wir brauchen dazu drei Tage. Diese abenteuerliche Tour wurde im Blog Die Reise in das Fred Bull Land: Kufstein ja ausführlich beschrieben. Hier der eigentliche Urlaub.
Erstmal rund um Ebbs
Unser erster richtiger Tag an unserem Urlaubsort begann ganz gemächlich, die Fahrt steckte uns doch noch in den Knochen. Auf einen Tipp unserer Vermieterin hin wollten wir frühstücken im Café Auszeit, eine in dieser Region bekanntes Lokal. Bei einem Spaziergang dorthin konnten wir schonmal die ersten Dosen entdecken. Frühstücken „mussten“ wir dann draußen, wegen des Muttertags war hier alles ausgebucht. War aber total schön, man konnte im T-Shirt sitzen. Hier haben wir dann gelernt, was ein „Haferl“ Kaffee ist (für alle, die es auch nicht wissen: das ist soviel wie ein uns bekanntes Kännchen, also ca. 2 Tassen). Wir entschieden uns für Frühstücksgedecke, die Alm-Öhi (mit Schinken) und Süden (mit Früchten) hießen.
Danach war die Frage, was machen wir jetzt, und wir entschieden uns für einen Spaziergang in der Nähe unserer Ferienwohnung. Der Weg führte uns am Jennbach und am Inn entlang bis nach Oberndorf und wieder zurück, das waren 5 Stunden Fußmarsch.
Das Highlight dieser Runde war der Cache GC5FEZX mit einer kleinen Geschichte über das Maskottchen von Groundspeak, Signal den Frosch, kennen wir doch alle. Jedenfalls die Geocacher.
Gesamtzeit: 07:32:26
Weihnachts-Letterboxen in Ebbs
Am nächsten Morgen regnete es, die Wolken hingen tief. Gegen Mittag entschlossen wir uns, es doch zu wagen und suchten auf der Karte ein Ziel aus. Unser Ausflug sollte uns zu Fuß auf den Buchberg führen. Hier ging es für uns Flachland gewohnte schon ganz schön in die Höhe. Wir waren auf der Suche nach der ATUS-Runde, lauter Letterboxen, die das Thema Weihnachten haben und die teilweise sehr sehenswerte Bastelarbeiten zeigten. Dabei konnten wir dann auch fleißig unser Letterboxbüchlein bestempeln.
Einige Tradis am Rande dieser Runde haben wir auch noch mitgenommen. Die letzten Caches für heute haben uns dann nochmal ganz schön angestrengt, der Aufstieg zum Aussichtspunkt St. Nikolaus mit der wunderhübschen Kirche. Die Aussicht hat uns dann aber für alle Mühen entschädigt und Markus bekam sogar noch einen Rad schlagenden Pfau vor die Linse.
Damit war diese Runde für uns beendet, jetzt noch auf Futtersuche, dann duschen und ab zu Bett.
Gesamtzeit: 04:56:36
Fred Bull’s Prinzessin und Prinz in Kufstein, der erste Kraftakt
An diesem Dienstag hatten wir uns ein Stück Fred Bull Powertrail vorgenommen, dem eigentlichen Grund unseres Hierseins. Wer sich einmal die Geocaching-Karte von Kufstein ansieht, weiß wieso. Fred Bull ist der Hauptowner dieser Region und hat ca. 1000 Dosen hier verteilt, arbeitet mit dem Tourismusverband zusammen und macht auch ganz viele Führungen.
Die Wettervorhersage für heute war gut, also fuhren wir nach dem Frühstück bzw. etwas später in Richtung Kufstein. Unser Auto haben wir beim Motorikpark abgestellt. Der war schon sehr sehenswert, da hat sich jemand mal richtig Gedanken gemacht. Aber das war nicht unser Ziel. Die Prinzen und Prinzessinnen sollten es heute sein. Gleich den ersten haben wir allerdings nicht gefunden, na, das fing ja gut an! Im Laufe des Tages sind dann aber so etliche Dosen zusammengekommen. Einige Auf- und Abstiege waren für uns ziemlich mühevoll, allerdings hat uns die tolle Landschaft für alle Mühen entschädigt. Die intensiven Farben und Gerüche der Wiesen und Wälder waren Erholung pur. In markanter Erinnerung ist für uns auch das Pestkreuz mit der Geschichte dahinter.
Am Ende sind wir dann in Schwoich gelandet. Hier haben wir uns noch mal aufgeteilt, Sabine war körperlich am Ende. Markus hat sich die Caches über den Höhenweg vorgenommen, noch mal auf 800 Meter rauf. Die Sonne stand schon ein bisschen tiefer und warf ein schönes Licht und tolle Schatten auf die Landschaft. Noch mal tief durchatmen und rauf geht’s. Auf dem Forstweg kam man gut voran und die Caches waren schnell gefunden. Oben angekommen erwartete einen ein grandioser Ausblick, allerdings ganz schön windig hier. Egal, weiter; aber wo? Nach dem Garmin war alles klar, aber hier sah es aus wie eine Sackgasse. Ein Pärchen, das die Aussicht genossen hatte, konnte weiterhelfen: DA geht es weiter. Ohoh, ein schmaler Trampelpfad und steil bergab, nur nicht abrutschen. Jeder Schritt nach unten ging noch mal richtig in die Knochen und da waren ja schon einige km drin. Am Ende des Abstiegs haben wir uns wieder getroffen, Sabine hatte ja die Abkürzung genommen. Jetzt noch ein Kilometer bis zum Auto.
Dieser Tag mit seinen Wanderungen bergauf und bergab hat uns so ziemlich alles abverlangt, wir haben dann nur noch schnell eine Pizza in der Pizzeria Piccolo Salento verdrückt und sind quasi nur noch ins Bett gefallen.
Gesamtzeit: 09:28:12
Eine lockere Fahrradtour 😉
Der nächste Tag sollte laut Wettervorhersage der schönste in dieser Woche werden, knalleblauer Himmel schon früh morgens. Geplant hatten wir heute eine Fahrradtour. Im Vorfeld hatten wir schon nach einem Fahrradverleih in der Nähe unserer Ferienwohnung gesucht und den Postwirt in Ebbs gefunden. Dort hat man eine große Auswahl an unterschiedlichsten Rädern für jeden Bedarf, sehr gutes Sortiment. Wir entschieden uns für normale Mountainbikes ohne „E“, weil wir vorhatten, am Inn entlangzufahren und die dortigen Caches zu besuchen. Die Strecke war total eben und gut zu fahren. In Kirchbichel sind wir dann wieder umgedreht. Nach der Abgabe der Räder noch schnell etwas essen im Dorfgrill und ab auf die Couch, Tag ist um.
Gesamtzeit: 06:54:43
Erholungstag
Donnerstag war die Luft raus bei uns. Sehr warm. Irgendwie hatten wir nach dem Frühstück wenig Lust, uns zu bewegen. Also wurde das ein Gammeltag. Nachmittags trieb uns dann der Hunger doch mal raus und wir entschieden uns nach einem Blick auf die Karte , in den nächsten Ortsteil zu fahren, dort gibt es ein Restaurant, das „Kuhstall“ heißt. Klingt doch gut. Leider stellten wir vor Ort fest, dass dieser nicht mehr aktiv war. Der freundliche ältere Besitzer wies uns den Weg zum nahegelegenen „Metzgerwirt“. Dort hat es uns sehr gut gefallen, wir haben draußen auf der überdachten Terrasse gesessen. Auch das Essen war sehr lecker. Da wir das Garmin dabei hatten, haben wir mal einen Blick drauf geworfen und festgestellt, es gibt gar nicht weit vom Lokal einen Cache “ Bierbaum“, T5, aber angeblich machbar für alle. Mal angucken? Klar! Vor Ort haben wir dann das Bierfass oben im Baum gefunden, die Leiter hing am Schuppen daneben, wie geil ist das denn?
Kraftakt Teil 2, der Kaiser ruft
Der folgende Tag sollte mal wieder ein Fred-Bull-Powertrail-Tag werden. Wir wollten unbedingt noch mal an die Kaiser-Familie. Also haben wir unser Auto wieder mal in Kufstein abgestellt und sind am Veitenhof vorbei den Kaisertalweg gegangen, immer bergauf und superanstrengend. Sabine musste zwischendurch wegen gesundheitlicher Probleme umkehren, Markus ist weitergewandert. Der hatte sich aber kurz vorher die Hacke geprellt. „Geht bestimmt gleich weg“, nein, ging nicht weg.
Der Anstieg ging bis 1161 Meter (stand groß an einer Berghütte), von hier war es eine unbefestigte Straße, es ging gut voran. Das sollte aber nicht so bleiben, es wurde dann wieder ein Pfad mit vielen ups and downs, mit den angeschlagenen Haxen „Aua“. Aber das Kaisertal entschädigte für alles, man, war das schön hier. Danke an FredBull für das Herführen.
Jetzt noch der Abstieg, mit eineinhalb Beinen die Treppen runter gehumpelt, da wurde jede Stufe zur Qual. Aber schließlich war es geschafft. Nun standen auf dem Garmin 26km und 8 Stunden.
Derweil hatte Sabine sich in Kufstein etwas umgesehen und die Urlaubsgrüße an die Verwandtschaft geschrieben. Zwischendurch frischte der Wind ordentlich auf und es fielen ein paar Tropfen, der für nachmittags angekündigte Regen kam aber nicht. Der fiel dann erst, als wir abends auf dem Weg in unsere Ferienwohnung waren. Wie immer alles richtig gemacht.
Vorher hatten wir noch schnell an der Letterbox „Hammer-Time“ von Fred Bull angehalten. Kleiner Sprint von Sabine durch den Wald (bei Markus ging nichts mehr), es war kurz vor dem Dunkelwerden. Hier sollte man einen nicht mehr gebrauchten Hammer an einen Baum hängen, nette Idee, mal was ganz anderes. Fotos kann man hier ansehen GC5XYMG.
Gesamtzeit: 09:46:04
(Nicht) zum Pendling
Samstag und unser letzter Urlaubstag in Kufstein. Für heute war ein Event mit Fred Bull geplant, der eine Wartungsrunde seiner Caches auf dem Pendling machen wollte. Aufstieg auf über 1300m. Treffen morgens 8:00. Eigentlich wollten wir sehr gerne mitgehen, aber nach den letzten herausfordernden Tagen haben wir kurzfristig beschlossen, es doch zu lassen. Immerhin sind wir morgens zum Treffen gefahren und haben die Mannschaft getroffen und uns kurz unterhalten.
Danach haben wir den Tag mit ein paar organisatorischen Dingen und Erholen verbracht. Morgen sollte der Tag nochmal lang werden, es stand die Rückfahrt an und die unterwegs Halte in München und Nürnberg für die Deutschlandtour.
Rückfahrt
Die Rückfahrt von Kufstein nach Hause war relativ unspektakulär, größere Dinge hatten wir nicht geplant, weil wir die Fahrt an einem Tag hinter uns bringen wollten. Lediglich die Halte in München, dem allerletzten benötigten Cache für die Vollendung unserer Deutschlandtour, und natürlich der große Abschluss in Nürnberg standen noch an.
Da wir am Sonntag früh losgefahren sind, waren die Autobahnen schön frei. Den Multi in München, bei dem man eigentlich mehrere Stationen ablaufen muss, um Informationen zu bekommen, hatte Sabine schon soweit vorbereitet, dass wir nur noch die Endstation mit der Dose anfahren mussten. Hätten wir mehr Zeit gehabt, wären wir auch länger hier geblieben, direkt im Englischen Garten. So sind wir weiter nach Nürnberg gefahren. Wir wussten, das Ende der Cachereihe liegt in einer Gastwirtschaft und die öffnet erst um 11:00. Markus hatte in Nürnberg noch einen Ort gefunden, den er vorher noch gerne angucken wollte, das Reichsparteitagsgelände. Leider fand hier eine Veranstaltung statt und wir konnten keine richtig schönen Fotos machen.
Am Fundort für unsere letzte große Aufgabe angekommen, war es dann auch Zeit für einen kleinen Snack. Dabei haben wir dann die riesige finale Kiste in Augenschein genommen, Wahnsinn! Tolles Ding, ein wirklich würdiger Abschluss. Und wir waren sehr, sehr glücklich, es geschafft zu haben. Hat bei uns jetzt 2 Jahre gedauert, weil wir die Stationen immer irgendwie in unsere Urlaube eingebunden haben.
Nach diesem Stopp sind wir dann durchgefahren bis nach Hause.
Resümee: Wer uns kennt, der weiß ja, dass wir keine Urlauber sind, die 14 Tage am Strand herumliegen und sich brutzeln lassen. Wir sind sehr gerne in Bewegung und erkunden gerne neue Gegenden zu Fuß oder per Rad. Hier allerdings sind wir echt an unsere Grenzen gestoßen, weil wir nicht bedacht haben, dass Flachlandwandern und Berge erklimmen zwei verschiedene paar Schuhe sind. Wir hatten uns viel vorgenommen, konnten aber leider nicht alles schaffen. Aber auf das, was wir geschafft haben, sind wir echt stolz. Und das, was wir alles gesehen haben, hat uns wirklich gut gefallen. Die Gegend im Kaisertal ist wunderschön und auf jeden Fall einen Besuch wert. Und noch ein Satz für alle Geocacher: Das, was der FredBull dort erschaffen hat mit seinen fast 1000 gelegten Dosen, ist echt herausragend. Zudem macht er noch jedes Jahr seine Wartungsrunden, die er in ein Event verpackt, sodass man sich dort einer Gruppe anschließen kann. Total netter Kerl übrigens, wir durften ihn ja kennenlernen.
Unser nächster Urlaub wir allerdings definitiv nicht im Gebirge stattfinden. Vielleicht doch mal Strand? 🌴🌴🌴
3 Comments
Wunderschöne Fotos…und toll geschrieben!!! Es war bestimmt ein sehr sehr schöner Urlaub mit unglaublich vielen neuen Eindrücken!!
Herrlich, die Fotos mal wieder anzusehen.
Wann startet Kufstein 2.0?
Schöner Bericht. Da bekomme ich gleich Lust auch in die Ferne zu fahren um fleißig Geocaches einzusammeln 🙂 schön, dass ihr den Final in Nürnberg gefunden habt! Ich arbeite noch an der Challenge… mal schauen, wann es soweit ist